Bereits 2002 wurde die Olivenmotte, ein ursprünglich im Mittelmeerraum beheimateter Schädling, erstmals in Niederösterreich gesichtet. Dieser Schmetterling kann durch günstige Windverhältnisse mehrere hundert Kilometer zurücklegen und hat es so wahrscheinlich geschafft, die Alpen zu überqueren. Die zunehmend wärmeren Temperaturen und die hohe Anzahl an Tropennächten im Jahr 2024 haben zu einer rasanten Vermehrung und Ausbreitung im pannonischen Raum geführt.
Die Olivenmotte, auch bekannt als Jasminmotte, stellt eine besondere Gefahr für junge Olivenplantagen dar. Ihre Raupen ernähren sich bevorzugt von frischen Trieben und jungen Blättern, was zu starkem Kahlfraß führt. Dieser kann die Photosynthese der Pflanzen zum Erliegen bringen, wodurch die Bäume, vor allem in ihrer Jugendphase, stark geschwächt werden oder sogar absterben können.
Ein typisches Schadbild dieser Motte, das durch den Fraß an den Blättern entsteht, kann leicht mit Schäden durch Sonnenbrand (der sogenannte „Brennglaseffekt“) verwechselt werden. Dieser entsteht durch die Konzentration von Sonnenstrahlen, die durch Wassertropfen auf den Blättern wie durch ein Brennglas verstärkt werden. Allerdings sind Olivenbäume und andere Olea-Gewächse aufgrund ihrer dicken und widerstandsfähigen Blätter nicht für diesen Effekt anfällig.
Bekämpfungsmöglichkeiten
Zur Bekämpfung der Olivenmotte werden Pheromonfallen verwendet, die die männlichen Falter anlocken und so den Fortpflanzungszyklus unterbrechen. Darüber hinaus kann der Einsatz von natürlichen Feinden wie Parasitoiden oder der gezielte Einsatz von ökologischen Insektiziden notwendig sein. Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Inspektionen und das Entfernen befallener Blätter können helfen, größere Schäden zu vermeiden.