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Obst- vs. Olivenschnitt

Obst- vs. Olivenschnitt

Beim Olivenbaum gelten im Vergleich zu heimischen Obstbäumen wie Apfel, Birne oder Kirsche ganz andere Schnittprinzipien. Während man bei diesen klassischen Obstbäumen meist darauf achtet, keine Äste über 4 cm Durchmesser zu entfernen – etwa wegen der Gefahr von Wundkrankheiten oder mangels schlafender Augen – ist das beim Olivenbaum vollkommen anders.

Der Olivenbaum ist eine extrem regenerationsfreudige Pflanze, die auch aus dem scheinbar toten Altholz, also aus dem Stamm oder aus dicken, alten Ästen, wieder austreiben kann. Er besitzt keine klassischen schlafenden Augen unter der Rinde wie unsere heimischen Bäume, sondern sogenannte ‘epicormic buds’, die teils tief im Holz verborgen sind und auch nach langer Inaktivität noch aktiviert werden können.

In der traditionellen mediterranen Olivenkultur ist es absolut üblich – gerade auch bei der Verjüngung alter Bäume – sehr starke Rückschnitte vorzunehmen, bei denen auch Äste mit 10, 20 oder mehr Zentimetern Durchmesser entfernt werden. Solche radikalen Maßnahmen sind nötig, um Licht ins Innere der Krone zu bringen, die Vitalität zu fördern und Platz für neue, fruchtbare Triebe zu schaffen.

Solange der Schnitt fachgerecht durchgeführt wird – also nicht bei Frost, mit sauberem Werkzeug und idealerweise bei trockener Witterung – nimmt der Baum dabei keinen nachhaltigen Schaden. Der Olivenbaum ist evolutionär perfekt an solche Eingriffe angepasst. In vielen Regionen werden Olivenbäume nach Jahrzehnten der Vernachlässigung komplett auf den Stock gesetzt und treiben trotzdem wieder neu aus.

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